Spielen in Vierkirchen

Brett- und Kartenspiele im Norden von München

Tag: Auf geht’s!

Dezember 2019: Alte Spiele aller Klassen

by Florian

Das Jahr ist aus. Ich muss mich beeilen. Nicole will nachher noch einen Jahresrückblick schreiben. Gut, dass wir erst 2013 mit dem Blog angefangen haben, sonst bräuchten wir womöglich noch einen Text übers Jahrzehnt.

Auf geht’s

Im letzten Spieletreff Vierkirchen des Jahres 2019 wurden Klassiker gespielt. Auf dem Nebentisch lag Klaus Teubers Die Sternfahrer von Catan, wenn auch in der Neuausgabe. Ich saß mit Karen und Felix und Michael zusammen, um unsere Tradition zu pflegen: das Biathlonspiel Auf geht’s.

Felix war extra für das Biathlonspiel nach langer Zeit mal wieder gekommen. Das Schießen hatte er nicht verlernt, musste sich im Spurt der Spitzengruppe aber seiner ebenso treffsicheren Schwester Karen geschlagen geben.

Traditionen sind schön, sie haben nur einen Nachteil. Altbekannte Spiele gehen manchmal allzu zackig von der Hand. Da saßen wir, das Highlight schon hinter uns. Es war noch nicht mal eine halbe Stunde vergangen.

Spiele im Dezember 2019

The Game

Ein Kingdomino folgte. Karen gewann wieder, Felix gab nun auf und ging heim. Wir drei versuchten, uns auf dem einbrechenden Packeis am Pol ein paar schöne Fische zu schnappen. Michaels Pinguin fraß am meisten. Und jetzt?

Wir packten The Game aus, spielten zu eilig, scheiterten, und ich dachte schon, tja, das war also 2019.

Noch mal?, fragte Michael. Okay, sagten wir.

Diesmal hörten wir besser hin, wenn andere über ihre Hand sprachen. Vielleicht hatten wir auch etwas schlechter gemischt. Jedenfalls beendeten wir das Jahr mit einem kooperativen Sieg und dem herrlichen Gefühl, ihn uns verdient zu haben. Das zählt. 2020 bitte mehr davon.

Der Herr der Ringe – das Kartenspiel

Gemeinsam gegen das Spiel, das mögen wir auch daheim. An den Wochenenden haben Nicole und ich meist nichts anderes als das Herr-der-Ringe-LCG von Nate French gespielt. Wir gingen die Erben von Numenor-Box ein zweites Mal an, kämpften uns durch die Belagerung von Cair Andros, freuten uns über neue Konzepte. Eine Verschwörung aufdecken in Die Furcht des Truchsess? Dorfbewohner vor Plünderern retten in Begegnung am Amon Din? Das ist doch mal was anderes als nur kämpfen. Auch wenn es nirgends so spannende Kämpfe gibt wie in diesem LCG.

Das Grundspiel ist von 2011, die gespielte Kampagne Gegen den Schatten kam in den Jahren 2012 und 2013 nach und nach heraus. Die Entwicker waren nun experimentierfreudiger, legten ganz andere Schwerpunkte und suchten nach Wegen, bisher missachtete Karten aufzuwerten.

Nach etlichen Anläufen schafften wir am ersten Feiertag das letzte Abenteuer: Das Morgul-Tal. Der Nazgul ist besiegt. Nach einer kurzen Pause und der Regvor im Februar wollen wir gleich den Ringmacher-Zyklus angehen, der rund um Sarumans Zitadelle Isengart spielt.

Pairs

Pairs von James Ernest und Paul Peterson ist von 2014, aber mit Wenigspielern immer wieder ein Hit. Bei einer Vorweihnachtsfeier im Familienkreis konnten wir ihm neue Fans gewinnen. Ich weiß mit Sicherheit, dass es dieses Jahr unter mindestens einem Weihnachtsbaum in Ingolstadt lag.

Konkret wurde ich das zwar nicht gefragt, aber falls es jemanden interessiert: Ich empfehle die immer noch hier und da erhältliche Ausgabe des Truant-Verlags. Paaranoia von Amigo käme mir schon des Titels wegen nicht ins Haus. Außerdem fehlen ihm die besten Regelvarianten. Ich habe bei meinen Bekehrungsversuchen mit Port viel mehr Erfolg als mit Standard-Pairs gehabt. Die liegt in gedruckter Form nur dem Piraten-Set bei, wo „Port“ übrigens als „Hafen“ übersetzt wurde, auch wenn „Backbord“ gemeint ist.

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Starke Konkurrenz

by Florian

Die Ausgangsbedingungen: Ich schrieb letzte Woche was von Stefan Felds Der Name der Rose. In Wirklichkeit bin ich dann nicht mal dazu gekommen, erneut die Anleitung zu lesen.

Das Publikum: Drei Mann mehr als vor sieben Tagen liefen in den Saal ein: Christian, Sergej und Thomas. Wir hätten passend zur WM eine Handballmannschaft aufbieten können. Aber dann wären wir ohne Gegner dagestanden.

Die Spiele: Michael hatte Marco Polo schon aufgebaut, als wir eintrafen. Nicole setzte sich sofort dazu. Dabei blieb es: „Starke Konkurrenz“, seufzte Michael. Zu fünft gingen wir in ein weiteres Biathlonrennen: Auf geht’s, hieß es.

Spieleabend 16. Januar

Der Sieger des Abends: „Nie gewinne ich das Spiel“, sagte Felix über Auf geht’s, „aber ich werde immer Zweiter. Das ist auch ziemlich gut.“ Es triumphierte Sergej, sein Fluchtbegleiter.

Felix war als Erster ins letzte Schießen gegangen und (bei einem Nachlader) fehlerfrei geblieben. Ich brachte ihn auf eine Idee: „Wenn du deine Fünf spielst und keiner von uns fehlerfrei bleibt, bist du durch.“ Das wollte er probieren, und vielleicht hätte es geklappt, wenn Sergej nicht erneut perfekt geschossen und sich sogar die Nachladerkarte aufbewahrt hätte.

So hängte Sergej sich in Felix‘ Windschatten, sprintete unwiderstehlich den Berg hinauf, und auf den letzten Metern des Anstiegs ließ er ihn stehen. Am Ende konnte er es locker angehen lassen und sogar noch die überzählige Nachladekarte als Einserschritt nutzen. „Er fährt rückwärts über die Ziellinie“, kommentierte Felix.

Der Verlierer des Abends: Angesichts der starken Konkurrenz gab es letzte Plätze, aber keine Verlierer. Trotz Felix‘ Kommentar, an der Laufleistung müsse ich noch arbeiten, hat mir Auf geht’s wieder großen Spaß gemacht. Christian hatte in Drachenschatten sein Erfolgserlebnis, er fing Sergej noch ab, der erneut wie der sichere Sieger aussah. Und Thomas war nach dem ersten Uptown enttäuscht, aber mit einem zweiten Platz bei einer direkt anschließenden Revanche recht zufrieden.

Die Bewertung: Beim Biathlon werden keine Haltungsnoten vergeben. Aber es müsste wohl die höchste sein: So früh konnte sich in Auf geht’s noch nie jemand absetzen. Ich staune, was in dem Spiel alles steckt.

Der Ausblick: Sergej bringt kommende Woche Safranito mit. Das wollte ich schon lange kennenlernen. Der Name der Rose kann weiter warten.

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Ohne Leinwand

by Florian

Die Ausgangsbedingungen: Kein Schnee, aber das Biathlonspiel Auf geht’s ist trotzdem dabei. Außerdem hatte sich jemand im Adventskalender der Spiele-Offensive Helmut Ohleys First Class geschnappt …

Das Publikum: … nämlich Helme, die erste personelle Überraschung des Abends. Auch Karen und Jochen kamen vorbei, wir hatten also eine Festtagsbesetzung. Wer würde den Nikolaus und wer den Krampus geben, wer Hirte und Engel, Ochs und Esel?

Spieleabend 20. Dezember 2016

Die Spiele: Schon vor zwei Wochen habe ich ein einleitendes Pairs unterschlagen, Nicole schnappte sich diesmal zielstrebig elf Punkte, um die Wartezeit als Verlierer zu beenden. Zu einer Revanche in Medici kam es hingegen nicht.

Der Sieger des Abends: Michael sprintete in Auf geht’s aus Felix‘ Windschatten heraus zum Sieg, Felix wurde Zweiter, Jochen vervollständigte das Podest. Anschließend holte Michael sich die Piratenmedaille in Gold bei Port Royal und zuletzt auch noch in Kingdom Builder sechs Punkte mehr als ich.

Am Nebentisch baute Nicole mit 182 Punkten den luxuriösesten Orient-Express.

Der Verlierer des Abends: Jochen hat seinen zweiten Ehering mit Hilfe der ersten und einzigen Ehefrau inzwischen hoffentlich wiedergefunden. Was die Spiele angeht: Karen und ich hatten beide in Auf geht’s zu viele Fehlschüsse und müssen noch mit dem allseits bewunderten hölzernen „Gewehr“ von Walter Toncar trainieren.

Die Bewertung: Besser als eine Drei-Meter-Leinwand im Wohnzimmer, von der Felix und Michael schwärmten. Großartig, mal wieder selbst Biathlon zu machen, auch wenn sportlich noch Luft nach oben ist.

Der Ausblick: 2016 ist durch. Frohe Feiertage! Am 9. Januar 2017 geht es weiter. Ob das Regvor-Team anschließend im Wochenrhythmus trainieren will, ist noch nicht sicher. Ich persönlich würde mich im äußersten Notfall als Sparringspartner zur Verfügung stellen.

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Der Masterplan

by Florian

So, Nicole, wir sind wieder daheim. Unser Carrara-Masterplan hat nicht geklappt, was?

Nee, ich fürchte, wir müssen uns das Spiel jetzt doch kaufen. Dabei hatte ich mir alles so schön ausgedacht. Ich versteh auch gar nicht, warum noch so viele Leute an der Verlosung teilnehmen durften. Hatten die nicht schon alle irgendwas gewonnen?

Ich sag ja immer, die mogeln. Bei mir am Tisch wurde mit allen Tricks gearbeitet, Sprintkarte fürs Biathlonrennen im Ärmel, Überfall auf meine Schatzkarte bei Hook. Auch da war heute nichts zu gewinnen.

Ach, das ist schade. Bei mir war es ein bisschen einfacher. Nico hat Russian Railroads heute neu gelernt. Christian hat zwar vorbildlich erklärt, aber das mit den Fragezeichen habe ich erst mal als zu viel an Informationen abgetan. Bis ich auf der Petersburg-Linie das schwarze Gleis auf der Vier hatte und die dazu passende Lok.

Haha, Du arbeitest auch mit allen Tricks! Und hast natürlich gewonnen. Was empfiehlst Du Deinen Mitspielern für die nächste Partie?

Ich schwör auf die Neuner-Lok auf der Kiew-Strecke, dann möglichst schnell die Kiew-Medaille, meist über das zweite Fragezeichen auf der Petersburg-Strecke. Was ich bisher meist vernachlässigt habe, ist die Transsib. Diesmal konnte ich das weiße Gleis nur auf das erste Feld bringen, weil ich blockiert war. Christian hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht und das Feld Männchen plus Geld in der letzten Runde belegt. Ja, und Vincent fällt plötzlich auf, dass er ja doch noch auf 40 Ingenieurspunkte kommen kann. Da waren es dann für mich nur noch 20. Nico musste früher gehen, wurde abgeholt von den Eltern. Da haben wir für ihn noch getreulich die letzte Runde mitgespielt.

Deine Mitspieler haben da ein bisschen länger ausgehalten, oder?

Felix musste früher weg, weil er morgen Schulaufgabe hat. Er hat in Hook und Auf geht’s den zweiten Platz belegt. Erster Verlierer, sage ich! Er hätte auch beides gewinnen können. So konnte Karen in seinem Windschatten auf die erste Position vorfahren. Jana war Dritte, dann kam erst ich.

Was richtig lang ging, war anschließend ausgerechnet das kürzeste Spiel … Drachenschatten, das haben wir dreimal gespielt.

Als Vincent euch hat spielen sehen, ist er ganz nervös geworden. Drachenschatten hätte ihm auch getaugt. Da hat er glatt vergessen, seine Transsib mit Loks aufzurüsten. Später kam er dann nicht mehr ran.

Aber sag mal, wie hat sich Simon so geschlagen, war ja monatelang nicht mehr da, Lehre, Volleyball, keine Zeit am Montagabend. Hat er das Spielen verlernt, oder geht es noch?

Hoffentlich hört uns keiner, wie wir hier über die Mitspieler lästern. Aber ich glaube, die letzten Wochen waren eh nicht mehr als drei Besucher im Blog. – Doch, man muss zugeben, er kann es noch, hat gleich das erste Drachenschatten gewonnen. Übrigens haben wir es zu fünft probiert, obwohl es offiziell nur für vier ist. Lukas hatte noch Wartezeit, bis sein Vater kam. Zu fünft ging durchaus. Notfalls hätten wir auch noch mal ein paar Karten aus dem Ablagestapel neu aufgelegt.

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Welches Spiel hättest Du gern noch gespielt, bist aber nicht dazu gekommen?

Das Nations-Würfelspiel, das Helme dabei hatte. Essen-Neuheit, glaube ich. Das hätte mich interessiert. Aber das blieb unseren beiden Neuzugängen vorbehalten, die heute zum ersten Mal da waren.

Ja, ich auch! Ich hätte ja nicht gedacht, dass Helme überhaupt noch mal bis raus nach Vierkirchen kommt. Und dann noch mit dem Nations-Würfelspiel, das seit Essen ausverkauft ist und erst neu aufgelegt werden muss.

Aber immerhin ging mein Wunsch Auf geht’s in Erfüllung. Und vielleicht kommen das Nations-Würfelspiel und die neuen Mitspieler ja nächstes Jahr noch mal wieder.

Ja, das wäre fein. Gelegenheit genug hätten sie, wo wir doch ab Januar wöchentlich spielen. Zumindest mal die ersten beiden Monate des neuen Jahres.

War’s das schon wieder?

by Florian

Wer es nicht weiß, fällt durch die Führerscheinprüfung: Vor dem Abbiegen muss man sich umschauen. Ob der Highway 2015 ein holpriger Wirtschaftsweg sein wird, eine stark befahrene Bundesstraße oder ein frisch geteerter Radweg, interessiert heute noch nicht.

Wenn ich auf das Spielejahr 2014 zurückblicke, war das Biathlon-Rennen Auf geht’s! eine besondere Neuheit. Nicht mein Spiel des Jahres – dazu habe ich die nötigen vier bis acht (am besten acht) Personen doch zu selten zusammengebracht. Außerdem ein Kandidat für den Preis für den schlechtesten Titel. Aber eine witzige Mischung aus cleverem Kartenspiel und Action-Schießeinlage. Dazu die charmante Retro-Grafik, der Kleinverlags-Appeal … ein ganz unvergleichliches Spiel, das allein schon das Fairplay-Abo gerechtfertigt hat. In dieser Zeitschrift habe ich es nämlich kennengelernt. Ich werde es am 15. Dezember noch einmal zum Vierkirchner Spieleabend mitbringen.

(Ein Fairplay-Jahresabo kostet übrigens nur 24 Euro. Vielleicht ein Tipp für Weihnachten?)

Nicole will kommenden Montag wieder Russian Railroads einpacken. Sie hat das Spiel in diesem Blog ja schon mehrfach gelobt. Mehr muss man wohl nicht sagen.

Michael, ganz der Spieleabend-Chef, denkt erst einmal an die anderen und schreibt: „Zum Finale am 15. Dezember würde ich mich freuen, wenn der Pfarrsaal noch mal so richtig voll wird. Ich möchte nach Möglichkeit eine Reihe von gesponserten Spielen verlosen. Es geht um Hook (das etwas hektische Piratenspiel), Carrara, Dimension (das Kugelstapelspiel) und Pagoda (ein Zwei-Personen-Spiel).“

Weitere ganz besondere Spiele, ob von 2014 oder früher, sind wie immer herzlich willkommen.

7 Wonders

Meistgeklickte Artikel im Jahr 2014:

  1. SV5 vor SV7 vor SVM
  2. Wir brauchen ein Logo
  3. Winterabend in Stichworten

Empfehlungen der Redaktion:

150 Minuten voll wie Kartoffelsäcke

by Nicole

Die Glocken von Sankt Jakobus erklingen erst vier-, dann achtmal, der letzte Spieletreff vor den Pfingstferien beginnt, 150 Minuten, um abzutauchen in die Welt der Manschgerl und Würfel, der Karten und Siegpunktleisten. Die Zeit läuft, und wir haben den Pfarrsaal noch nicht erreicht.

147 Minuten, die Fahrräder sind abgeschlossen, die Spieletasche wird ausgepackt. „Habt ihr Auf geht’s dabei?“ Aber klar doch, Felix. Wir haben uns ja selbst schon darauf gefreut, wie Magdalena Neuner am Anstieg zu skaten, um dann ruhig und konzentriert die fünf Kugeln am Schießstand zu versenken. Zögern außenrum, der Massenstart vom letzten Mal hat einige verschreckt. Doch da kommt Jochen und darf gleich in die Loipe, vier Athleten sind beisammen, es kann losgehen. Felix überzeugt mit Technik und Taktik, Florian muss sich knapp geschlagen geben, Jochen zeigt eine souveräne Schießleistung, komplett ohne Nachladen, und ich werde wieder Letzte, aber immerhin drehe ich am Ende des Spiels nicht noch meine Strafrunden, sondern biege ebenfalls schon auf die Zielgerade ein.

Knollen und Juwelen

112 Minuten, am Nebentisch werden Edelsteine gesammelt, Zeit für einen kleinen Potato Man. Kaum hat Florian das Wichtigste zu den 52 Kartoffelkarten und den fiesen roten Evil Potatoes gesagt, da muss er schon weiterziehen, um Michael, Carmen und dem anderen Florian bei der Erschließung Santa Cruz‘ zu helfen. Jochen, Felix und ich ringen weiter um die Kartoffelsäcke. Felix hat den Dreh am besten raus und am Ende weit über 40 Säcke, Jochen, der lange abgeschlagen war, 26 und ich 25.

70 Minuten, Felix zieht es als ungeschlagenen Sieger nach Hause, alle anderen sind beschäftigt, die Santa Cruz-Entdecker drehen ein Ortsplättchen nach dem anderen um und die große Ohne Furcht und Adel-Runde meuchelt und stiehlt, was das Zeug hält. Jochen und ich entscheiden uns für Splendor. Mit den weißen Edelsteinen will es nicht so recht klappen, aber die grünen und roten fallen mir geradezu in den Schoß, dazu noch drei schwarze, und der erste Adlige gesellt sich zu mir. 16 Punkte nach 26 Minuten.

Vögel und Roboter

44 Minuten, der andere Florian hat gerade dank seiner Glücksfee Carmen das Ricochet Robots-Los gezogen, muss aber noch Vogelplättchen auf der Insel zählen. Da nutzen Jochen und ich die Gelegenheit, entzückende kleine Roboter gegen Banden prallen zu lassen, immer auf der Suche nach dem kürzesten Weg zum Ziel. Bei Splendor habe ich davon profitiert, dass ich das Spiel schon kannte. Bei Ricochet Robots hilft mir das gar nichts. Ein Symbol nach dem anderen wandert auf Jochens Seite. Als er fünf hat und ich erst eins, packen wir zusammen, denn auch die neuen Besitzer der Roboter wollen sich auf den Heimweg machen.

21 Minuten, alles räumt zusammen, nur Florian wirbt noch für einen Absacker. Qwixx zu viert. Ich beginne stark mit einer weißen Elf und einer Kombinationszwölf in Grün. Doch Jochen und Michael haben ein besseres Händchen beim Würfeln und ein Gespür dafür, welche Zahl wann anzukreuzen ist. Erst machen beide gleichzeitig die blaue Reihe zu, dann schließt Jochen Grün mit einer Zwei ab – sagenhafte 95 Punkte im ersten Versuch.

Schluss und aus

4 Minuten, Michael macht das Licht aus und schließt die Tür zum Pfarrsaal ab.

22.30 Uhr, die Fahrräder stehen in der Garage, die Spieletasche liegt im Flur. Bis zum nächsten Spieletreff sind es noch 21 Tage minus 150 Minuten.

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Live aus der Biathlon-Arena

by Florian

Guten Abend, liebe Zuschauer an den Bildschirmen. Ich begrüße Sie zu einer weiteren Liveschaltung, diesmal aus der Golf- und Biathlon-Arena Gut Häusern. Im Sommer marschieren hier die Herrschaften hinter fliegenden kleinen Bällen her, jetzt im Winter aber ist alles auf Ski und Schießen ausgerichtet!

Im Hintergrund sehen Sie bereits einen ersten Wettbewerb. Mir liegen dazu leider keine ausführlichen Informationen vor. Denkbar, dass es sich um Freizeitsportler handelt. Vielleicht eine Familie, ein Vater mit zwei Söhnen und einer Tochter … Egal, das Nähere können Sie morgen in Ihrer Lokalzeitung nachlesen. Wir wollen uns auf den Sport konzentrieren.

Na, da sehen wir doch einige Probleme mit dem Schießen bei allen vier Läufern. In der Loipe dagegen scheinen sie mühelos voranzukommen. Die beiden jungen Männer liegen vorn. Sie gehen in den Spurt. Der Blonde gewinnt! Der Braunhaarige wird Zweiter, das Mädchen folgt an Position drei.

Das war doch schon eine schöne Einstimmung, meine Damen und Herren! Bevor das Hauptrennen startet, ist jetzt noch Gelegenheit für eine kurze Konsuminformation.

Ein Werbespot zeigt ein riesiges weißes Designersofa. Plötzlich, mit einem Satz, springt von links ein schlammbedecktes Schwein ins Bild. Von rechts hüpft ein piepsendes Küken darauf, das unterwegs noch ein paar Federn verstreut. Ein Kater macht einen Satz in Richtung Küken, ein Hund beißt nach dem Schwanz des Katers, und dann jagen ein Esel und ein Schaf heran, die um die Wette an der Rückenlehne des Sofas knabbern – als eine Kuh vom Himmel fällt und alles unter sich begräbt. Eine tiefe Männerstimme sagt:

Wenn Sie wollen, dass Ihre Haustiere sich wirklich wohlfühlen, gönnen Sie Ihnen Oink! Oink – das Futter für einen Haufen glücklicher Tiere!

Zoom auf die Schweineschnauze, die unter der Kuh herausragt.

Auf geht's

Willkommen zurück beim Biathlon, meine Damen und Herren. Da sind auch schon die Athleten, und wir sollten uns mit der Startaufstellung vertraut machen. In Orange im Bild der Läufer Felix Einser – hoppla, das ist ja der Gewinner des Vorlaufs! Den jungen Mann sollten wir im Auge behalten. Da ist er schon gestartet. Hinter ihm fetzt Karen Zweier auf die Spur, verfolgt von Florian Dreier und Jana Vierer. Auch Nicole Fünfer und Carmen Sechser mühen sich nach vorn, doch was ist das, ein Stau im Anstieg! Florian Siebener kommt nicht am Feld vorbei und muss Tempo herausnehmen.

Gerade noch ausweichen konnte offenbar Michael Achter, der jetzt die Führungsarbeit übernimmt. Felix Einser und Karen Zweier ziehen mit. Diesmal ist es Florian Dreier, der ausgebremst wird und als Vorletzter zum Schießen kommt.

Das ist die typische Nervosität des ersten Schießens, was wir hier sehen, meine Damen und Herren. Doch mit einmal Nachladen sind die meisten ohne Strafrunde wieder in der Loipe. Auch gut zu erkennen: Diejenigen, die doch Strafrunden laufen müssen wie hier Carmen Sechser, lassen richtig Körner, um nur ja nicht den Anschluss ans Feld zu verlieren.

Während die zweite Runde beginnt, geben wir noch einmal ein paar Meter hinüber ins Studio für eine kurze Unterbrechung.

Kaufhausumgebung. Arrogante Adlige mit finsteren Mienen stehen am Wühltisch. Darin nicht etwa Socken oder Unterhosen im Fünferpack, sondern fette Juwelen. Eine etwas raue Frauenstimme flüstert:

Der Adlige von Welt, der etwas auf sich hält, lässt heute bei Splendor sein Geld! Splendor – der Juwelier Ihres Vertrauens. Hier finden auch Sie, was Sie immer gesucht haben.

Eine der Käuferinnen schnappt sich drei blaue, drei grüne und drei weiße Gemmen, die sie an einer Kette aufreiht. Die anderen blicken neidisch.

Wir sind kurz vor dem zweiten Schießen, meine Damen und Herren. Felix Einser und Florian Dreier haben im Anstieg das Tempo bestimmt. Ihrem anschließenden Antritt konnte nur Michael Achter folgen, der jetzt als Erster ins Schießen geht. Fehlerfreie Leistung! Während das Feld heranrauscht, schießt auch Felix Einser fünfmal ins Schwarze. Florian Dreier am Schießstand: Der erste geht daneben! Die anderen vier Schüsse sitzen. Jetzt heißt es nachladen. Wieder daneben! Das bedeutet eine Strafrunde.

Inzwischen beeindrucken Florian Siebener und Karen Zweier mit herausragenden Schießleistungen. Nicht ganz so sicher sehen wir hier Carmen Sechser, während Nicole Fünfer fast von der Spitze überrundet wird. Wie aus Protest gibt sie noch einmal alles und gerät zumindest für den Augenblick wieder außer Sichtweite.

Da ist auch Jana Vierer heran. Es wird noch einmal eng!

Michael Achter prescht unvorsichtig vor. Aus seinem Windschatten heraus beschleunigen erneut Felix Einser und Florian Dreier, gleich hinter ihnen aber Florian Siebener.

Felix Einser setzt alles auf eine Karte, um nicht noch zurückzufallen. Davon profitiert Florian Dreier! Er ist fast im Ziel! Fast gleichauf jetzt der andere Florian – Florian Siebener. Doch was ist das? Karen Zweier wird vom Publikum mit Auf geht’s! so heftig angefeuert, dass sie längst verlorene Kräfte mobilisiert und gewinnt!

Hinter ihr kommen Florian Dreier und Florian Siebener ins Ziel. Als Vierter jubelt Michael Achter – hat doch mit Karen Zweier eine Teamgefährtin gewonnen, die er begeistert abklatscht.

Jetzt müsste eigentlich die Siegerehrung erfolgen. Stattdessen Diskussion bei der Rennleitung – was ist passiert? Es scheint, als wäre Karen Zweier nicht ganz regelkonform nach vorne geflogen! Das Publikum hat sie offenbar in nicht erlaubtem Maß angeschoben, das Ergebnis muss korrigiert werden!

Jetzt ist Florian Dreier doch Sieger – wenn auch nur am grünen Tisch. Die Holzmedaille geht nun an Felix Einser, der doch so ambitioniert ins Rennen gestartet war. Er scheint sich zu sagen: Wartet nur, der nächste Winter kommt bestimmt!

Meine Damen und Herren, die Kollegen unten im Zielbereich suchen schon nach Interviewpartnern, aber wir müssen den Läufern auch einen Moment zum Verschnaufen gehen. Zum Glück sitzt neben mir eine angesehene Expertin, die uns sicher eine fundierte Analyse der Ereignisse geben kann. Was mich am dringendsten interessiert: Wie fühlt es sich denn so an, wenn man die Karriere beendet hat und nun nur noch von der Tribüne aus die Rennen verfolgt, Magdalena Neuner?

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