November 2019: Die Crew kann bald nicht mehr

by Florian

In Reimlingen hat der November begonnen, dann kam die Spielwiesn, und für die Regvor im Februar üben wir auch schon. Also manchmal wird es mir fast zu viel mit Spielen, liebe Freunde. Außer natürlich, eins der folgenden Spiele liegt auf dem Tisch …

Adventure Island

Wie ein Spiel ankommt, hängt nicht immer nur von der Arbeit des Autors und der Redaktion ab. Oder wie soll man sich den Erfolg von Adventure Island in Vierkirchen erklären? Michael schenkt es seiner Familie zu Weihnachten, Dominik seinem Freund Tom, während die Vielspieler-Community es als mehr oder weniger durchgefallen abgehakt hat, wenn ich den Noten und Kommentaren auf den Online-Plattformen glauben darf. Auch der Preis hat zu fallen begonnen, und ich würde mich nicht wundern, wenn es in den nächsten Tagen in irgendeinem Spieleshop-Adventskalender für unter 15 Euro auftauchte.

Woran lag es? Die Gruppe muss passen. In Vierkirchen hatten wir die nötige lockere Stimmung, um die Schicksalsschläge des Unheilstapels, die Ungerechtigkeit des Ortsdecks auszuhalten, das Beste draus zu machen und sogar drüber zu lachen. Außerdem war gewiss von Vorteil, dass ich von Autor Michael Palm schon alle Regelfragen beantwortet bekommen hatte, sodass wir flüssig spielen konnten.

Spieler auf der Spielwiesn 2019

Auf der Spielwiesn

Die Crew

Die Karten sind längst hinüber, aber wir spielen noch regelmäßig Thomas Sings Die Crew. Nicole und ich sind, wenn ich mich recht entsinne, zu zweit aktuell bei Level 33, und auf der Spielwiesn habe ich es Dominik und Kiki erfolgreich beigebracht. Vielleicht sollte ich es mal mit in den Pfarrsaal nehmen, dann legt das Christkind hier und da noch ein kleines Extra unter die Weihnachtsbäume.

Die Crew macht in jeder Besetzung Spaß, aber am besten hat sie mir damals in der Fünferrunde in Emmering gefallen. Zu fünft ist es ordentlich schwer – das reizt mich enorm. Wir hatten aber auch eine gute Runde mit erfahrenen Stichspielern beisammen. Ja, da ist es wieder: Die richtige Runde braucht man. In dem Fall: die richtige Mischung aus Gelassenheit und Ehrgeiz. Nachtarocken gehört zum Stichspiel, man will ja besser werden, aber ohne zu viel Ernst, und es soll sich auch keiner persönlich angegriffen fühlen.

SOS Titanic

Das Gute an Solospielen ist, dass die Gruppendynamik passt. Jetzt mal so grundsätzlich. Außer, man ist mit sich selbst im Unreinen, aber dann sollte man lieber eine Runde laufen gehen als spielen.

SOS Titanic von Bruno Cathala und Ludovic Maublanc hat eines mit der Crew gemeinsam: Die Qualität der Karten ist mäßig, nach knapp 100 Partien sind sie total runter, an manchen hängen schon die Ecken weg. Nee, es ist echt schade, die Illustrationen von Sandra Fesquet sehen so hübsch aus, man kann sich fast die Lebensgeschichte der Menschen ausmalen, die man da ins Rettungsboot bringt. SOS Titanic war vor einigen Jahren eins meiner liebsten schnellen Solospiele, und im November habe ich wieder ein paar Mittagspausen damit verbracht. Nicht einmal ist es mir gelungen, alle Passagiere zu retten. Null Siege, zehn Niederlagen. Jetzt mag ich nicht mehr. Sollen sie schwimmen, wenn sie sich nicht von mir helfen lassen.

Alhambra

Ich gebe zu, Dirk Henns Alhambra würden wir nicht spielen, wenn es nicht zum Regvor-Spiel gewählt worden wäre. Aber so muss es eben sein, und ehrlich gesagt, von mir aus jeden Abend. Ich spiele ab und zu mal eine Partie auf dem Tablet, gestern habe ich ausnahmsweise sogar gewonnen, und Michael bringt jetzt hoffentlich recht häufig sein Exemplar zum Spieletreff Vierkirchen mit.

Im November zeigte sich dort, dass Nicole ihre Hausaufgaben am iPad schon gründlich gemacht hat. Michael, Dominik und ich konnten nicht mal mehr hinterherwinken, so schnell flitzte sie die Siegpunktleiste hinauf. Übrigens, das fand ich besonders bitter, hat sie mir im letzten Zug gleich zwei sicher geglaubte Mehrheiten abgenommen. Dann wurden die letzten drei Plättchen an die Spieler mit den besten Restkarten verteilt, und ich war in zwei Farben um je eins zurück …

Alhambra ist ein gutes, aber undankbares Spiel. Genau richtig für die Regvor. Wahrscheinlich werde ich wieder jammern. Bis Februar habe ich noch etwas Zeit, das Glück zwingen zu lernen – oder meine Illusionen zu verlieren.

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