Die Speicherstadt in 2D

von Florian

Spielen muss keine Erkenntnisse bringen. Roulette zum Beispiel erlaubt höchstens geringfügige stochastische Einsichten. Es bringt, wenn es was bringt, eher Geld. Oder, um beim Zocken zu bleiben: Rüdiger Dorns Las Vegas. Bringt Spaß.

Beim letzten Vierkirchner Spieleabend hatte ich dennoch eine Erkenntnis: Spyrium ist wie Die Speicherstadt in 2D. Habt Ihr vielleicht auch schon alle gemerkt, liebe Leser, die Ihr beide Spiele kennt, aber für mich war das halt neu. Obwohl Die Speicherstadt eines meiner Lieblingsspiele ist und ich meine zweite Partie Spyrium spielte.

Für diejenigen, die wie ich etwas langsamer sind: Beides sind Arbeitereinsetzspiele mit versteckter Auktion. In der Speicherstadt stehen die Männchen linear Schlange. Die Länge der Schlange definiert den Preis der Karten: je mehr, desto teurer. Wer nicht zahlen mag oder kann, zieht sich zurück und senkt damit den Preis für den nächsten um eins.

Spyrium macht daraus eine Anstellfläche. Die Männchen stehen zwischen zwei Karten und können sich eine von beiden aussuchen. Den Preis definieren aber alle eine Karte umgebenden Männchen: je mehr, desto teurer, wie gehabt. Ein komplett neuer Dreh in Spyrium ist, dass das Wegnehmen der Männchen fürs Einkommen sorgt.

Für einen Spieleautor läge jetzt die Idee für eine Weiterentwickung auf der Hand: Die Speicherstadt in 3D. Die Spieler würden Klötzchen errichten und Männchen draufstellen. Jedes Männchen könnte Aktionen nutzen, die erstens angrenzen und zweitens in gleicher Höhe oder tiefer, nicht aber höher liegen. Vielleicht sollte der Autor dann aber Stefan Feld und William Attia in der Danksagung erwähnen.

Spyrium hatte letzten Montag Helme dabei. Und er behielt Recht: Es muss auch zu Fünft nicht zweieinhalb Stunden dauern, wie meine erste Partie in Karlsfeld. Nach 90 Minuten waren Sarah, Hannah, Julian, Helme und ich durch.

Prototyp: Die Speicherstadt in 3D

Prototyp: Die Speicherstadt in 3D

Nicht die Dimension, aber doch den Spielort wechselt unser Treff in Vierkirchen. Künftig spielen wir im neuen Pfarrsaal, Gröbmaierstraße 10. Wer mitmachen möchte, muss auch nicht erst Schlange stehen.

Wann findet der nächste Treff statt? Am Sonntag 14. September spielen wir von 13 bis 18 Uhr im Rahmen des deutschlandweiten Aktionstags „Stadt – Land – Spielt“. Rund 100 Spiele stehen mit Erklärern bereit. Niemand muss sich erst selbst eine Regel erarbeiten. Eine große Ankündigung dazu folgt.

Die regulären Abendtermine (1. und 3. Montag eines Monats) liegen im September in den Ferien. Michael überlegt noch wegen Ersatzterminen, hat aber bisher nicht einmal einen Schlüssel für den neuen Pfarrsaal. Weitere Informationen folgen. Inzwischen merkt doch schon einmal die Oktobertermine – nämlich 6. und 20. – vor.

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